Katzenschutz
Auf der Suche nach einer passenden Partnerkatze für eine ältere Katze stoßen wir auf das idyllisch gelegenen Domizil Tierschutzverein Fürstenwalde und Umgebung e.V. in der Buchholzer Chaussee 1a.
Eingebettet zwischen Wald und Wiese liegen mehrere langgestreckte Flachbauten. Das Alter nagt an den Gebäuden, taufrisch ist hier schon lange nichts mehr.
Frau Thieme, die Domizilleiterin, erwartet uns schon. Der 75-jährigen Frau merkt man ihr Alter nicht an. Sofort wird klar, dass sich hier eine Tierschützerin engagiert, die sich mit viel Herzblut für ihre Schützlinge einsetzt und alles dafür gibt, dass die Katzen sich von ihrer leidvollen Vergangenheit erholen können. Mit viel Elan und Engagement führt sie uns durch das Tierheim. Die Katzen bewohnen jeweils ein großes Zimmer in kleinen Gruppen. Wobei die Gruppen mit Bedacht nach Charakter und Alter zusammengestellt wurden. Dass hier alles passt, erleben wir durch die gelassene Stimmung der Katzen und dem friedlichen Umgang miteinander. Zu jedem Zimmer gibt es einen gesicherten Freigang. Der Blick aus dem Fenster zeigt uns erst das Freigehege, dahinter liegen idyllisch und wild gewachsen Wiese und Wald. Die Freigehege sind liebevoll eingerichtet mit dem was die Natur dafür zu bieten hat: Baumstämme und dicke Äste sind zu Aussichtsplattformen und Ruheplätze umgebaut. Das Gras ist hoch genug damit sich scheue Katzen dort verstecken können. Und scheu sind sind hier fast alle Katzen. Jede von ihnen bringt ihre eigene Geschichte mit. Ca. 30 Katzen beherbergt das Tierheim, um die 200 freilebende Katzen werden zusätzlich versorgt und betreut. Katzen, die ausgesetzt und zurückgelassen wurden und dann verwilderten. Mit Kastrationsaktionen, tierärztlicher Versorgung und offiziell genehmigten Futterstellen wird hier aktiv gegen Tierleid gekämpft. Wie die 75- Jährige und ihr über 80-jährige Ehemann das schaffen, wissen nur sie. Einige Ehrenamtliche gehen dem Ehepaar Thieme dabei zur Hand. Auch für handwerkliche Arbeiten wie die Instandhaltung der Außengehege werden Ehrenamtliche benötigt. Hier zählt jede helfende Hand, ebenso wie jeder Cent. Denn dass hier mit einfachsten Mitteln Großartiges geleistet wird, sieht man überall. Die Zimmer sind aus Katzensicht gemütlich, aber einfach eingerichtet. Alles ist blitzblank. Doch Geld wird an allen Ecken und Enden benötigt, denn das Tierheim finanziert sich ausschließlich über Spenden. Durch die Kastrationen, Impfungen und die Behandlung von Krankheiten sind Tierärzte ein großer Kostenfaktor.
Damit die nächsten Notfälle aufgenommen werden können, müssen Tierheimkatzen in ein neues Zuhause vermittelt werden. Doch wer möchte schon eine scheue Katze? Hierzu kann ich nur folgendes sagen:
Wer einer scheuen Katze Zeit gibt sich im neuen Zuhause zu orientieren und einzuleben, wer Verständnis für ihre Ängste hat und sie nicht überfordert, der kann im Laufe der Zeit das Vertrauen dieser Katze gewinnen. Denn wer es auf sich nimmt Anstrengungen in dieses Vertrauen zu investieren, kann eine gegenseitige Freundschaft erschaffen, die „bis ans Ende der Welt“ reicht.
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