Fortbildung Kind und Hund mit Katze
Dieses Wochenende steht unter dem Stern der Zusammenführung. Doch diesmal geht es nicht um Katze – Katze, sondern Katze – Baby und Katze – Hund.
Ich bin sehr gespannt, denn die Dozentin ist Tiertrainerin Anja Ballwieser. Sie ist selbst Mutter zweier Kinder und im Haushalt leben Katzen, Hunde und Hühner und sie weiß wovon sie spricht.
Wozu dieses Seminar? mag vielleicht manch einer denken.
Häufig kommt es durch die Schwangerschaft, spätestens nach der Geburt des Kindes zu einer Vielzahl unterschiedlichster Änderungen für die Katze. Durch den veränderten Hormonhaushalt ändert sich nicht nur der Geruch der Bezugsperson, sondern auch die Stimmung und die Bewegungen. Zieht das Baby ein, ist ein Zimmer nicht mehr zugänglich, die Katze verliert einen Teil ihres Reviers. Möbel werden verrückt und der neue Mitbewohner schreit und macht seltsame Bewegungen. Dann liegen plötzlich Spielzeuge des Kindes auf dem Boden. Woher soll die Katze wissen, welches ihr Spielzeug und welches das des Babys? Das sieht doch auch so verlockend aus!
Das Seminar „Katze – Kind“ handelt also davon, die Katze auf die vielen Änderungen vorzubereiten und gezielt zu trainieren. Wenn das nicht passiert, kann es sein, dass die Katze mit den vielen neuen Eindrücken und geänderten Abläufen überfordert ist. Sie bekommt nicht mehr soviel Aufmerksamkeit wie zuvor und mit der Zeit können sich Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Das kann sich durch vermehrtes Maunzen äußern, durch angstvolles oder durch aggressives Verhalten, durch Unsauberkeit, Harn- oder Kratzmakieren.
Für die ohnehin gestressten und unter Schlafmangel leidenden Eltern nichts, was sie noch zusätzlich gebaruchen können. Mit der entsprechenden Raumgestaltung und dem Training der Katze kann diese gezielt auf die Veränderungen und den Familienzuwachs vorbereitet werden.
Das Seminar „Katze – Hund“ widmet sich der Zusammenführung dieser beiden Kandidaten. Denn schließlich möchten wir in unserem Haushalt alle ein harmonisches Miteinander. Und das stellt sich meist nicht von alleine ein. Natürlich gibt es Katzen, die mit Hunden bereits positive Erfahrungen haben und schnell Vertrauen zum neuen Familienmitglied finden. Es gibt jedoch auch Katzen, die in ihrem früheren Leben zwar freundschaflichen Kontakt zu einem Hund hatten, mit anderen Hunden aber nicht gut zurechtkommen. Hier stellt sich als erstes die Frage: Wer passt zu wem? Geht es nach Rasse oder Alter? Oder danach wieviel Erfahrungen mit der anderen Art das Tier hat?
Können die beiden Arten überhaupt miteinander kommunizieren? Die Antwort lautet „Ja“. Allerdings müssen sie das lernen. Eine Katze lernt nicht die Hundesprache per se, sondern lediglich, wie sich ihr spezieller Partnerhund ausdrückt. Und genauso ergeht es dem Hund mit der Partnerkatze.
Damit Lernen möglich wird, müssen sich die Tiere in einer Umgebung befinden, in der sie sich sicher und entspannt fühlen können. Und um das erreichen zu können, ist eine geordnete Zusammenführung beider Tiere der sicherste Weg, um sie auf den jeweils anderen mit seiner abweichenden Lautgebungen, Bewegungen und Gerüche vorzubereiten.
Es waren zwei sehr spannende Seminare, bei denen ich viel über Babys, Kleinkinder, Hunde und deren Ausdrucksverhalten gelernt habe. Und was notwendig ist, um die Katze sicher durch das wechselnde Familienleben zu führen.