Die dritte Ebene: Der Catwalk
Was ist ein Catwalk? Ein Laufsteg für die Miezen – weiß doch jeder. Genau! Der Catwalk oder auch die dritte Ebene genannt wird in der Wohnung installiert und bietet Katzen die Möglichkeit sich zurückzuziehen, in Sicherheit zu bringen oder einfach nur zu beobachten.
Ein Catwalk kann z.B. aus Brettern bestehen, die an der Wand befestigt werden. Die Katze kann dann von Brett zu Brett laufen oder springen. Sie können gerade oder schräg angebracht werden. Sie können mit Lücken installiert werden, so dass die Katze springen muss oder am Stück, so dass die Katze schlendern kann. Elemente eines Catwalks können auch Schränke und Regale sein, die mittels Bretter erreicht werden, wo dann z.B. eine Schlafhöhle zum entspannenden Nickerchen einlädt.
Wozu dient ein Catwalk?
Ein Catwalk ist keineswegs nur „noch ein Schmankerl“ für die Katz', sondern dient als Aussichtspunkt und zur Vergrößerung des Reviers. Denn frei lebende Katzen haben große Reviere, die sich über mehrere Hektar erstrecken können. Diese Reviere werden täglich abgelaufen und kontrolliert: Gibt es neue Gerüche, was hat sich verändert, wer kam vorbei? Es ist ein bisschen mit Zeitungslesen vergleichbar: Was gibt’s denn heute wieder Neues? Während wir uns hinsetzen und die Zeitung aufschlagen, geht die Katze auf Wanderschaft und riecht sich durch die Neuigkeiten. Genau dasselbe macht eine gesunde Katze in der Wohnung: sie erkundet tagtäglich erneut ihr Revier, das bei Wohnungskatzen eben nur aus wenigen Zimmern besteht. Da ist schnell alles fertig erkundet. Und damit sehr langweilig. Meist handelt es sich aus menschlicher Sicht um sehr schöne Wohnungen: klar strukturiert, offen, freundlich und mit viel Platz. Aus Katzensicht bedeutet das: viele leere Flächen, alles übersichtlich und muss daher nicht erkundet werden, keine Versteckmöglichkeiten, keine Beobachtungsplätze. Mit anderen Worten: Langweilig! Nun können ja unsere Wohnungskatzen nicht einfach mal weg. So wie wir. Wenn uns die Decke auf den Kopf fällt, gehen wir raus, unternehmen was, treffen uns mit Freunden und und und. Diese Möglichkeiten haben Wohnungskatzen nicht. Daher ist es wichtig, diesen Katzen Beschäftigung und Abwechslung zu bieten. Und das nicht nur einmal die Woche, sondern mehrmals täglich.
Der Catwalk ist eine Möglichkeit den natürlichen Erkundungsdrang der Katze zu fördern, denn die Bretter, Stege, Balken oder was auch immer man als Catwalk nutzt, vergrößert die Wohnung für die Katze. Während die Katze auf dem Boden 30 Schritte in die eine Richtung und 10 in die andere machen kann, kann sie durch den Catwalk noch 50 Schritte zusätzlich machen. Und das, obwohl sich das Zimmer für uns keineswegs vergrößert hat. Und dann gibt es da zum Beispiel Trockenfutterstückchen zu entdecken, die da plötzlich liegen. Toll! Oder wenn wieder der Besuch kommt, vor dem die Katze lieber flüchten möchte, weil der ihr unheimlich ist, kann sie sich in ihre luftigen Höhen zurückziehen und beobachten ohne sich selbst bedrängt zu fühlen. Ohne Catwalk sind die Möglichkeiten sich zu verstecken ziemlich begrenzt. Meist muss das Bett oder das Sofa als Versteck herhalten.
Ein weiterer Aspekt, warum ein Catwalk wichtig ist, ist der Mehrkatzenhaushalt. Katzen, die nur im Freien leben, können sich prima aus dem Weg gehen, bevor es zu Streitigkeiten kommt. Wohnungskatzen haben dazu kaum Möglichkeiten. Aber auch für Katzen, die teilweise in der Wohnung und im Freien leben, ist ein Catwalk wichtig: denn er ermöglicht es dem Mitbewohner auszuweichen, wenn es erforderlich ist. Fühlt sich eine Katze von der Partnerkatze bedrängt, kann sie nach oben ausweichen und den am Boden lauernden Streithahn souverän umgehen.
Beispiele, wie ein Catwalk gestaltet werden kann, gibt es im Internet viele zu finden. Als Stichworte genügen „Laufsteg“ und „Katze“. In Katzenforen stellen Katzenbesitzer stolz ihre Catwalks zur Bewunderung vor. Hier kann man sich prima inspirieren lassen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Wo sollte der Catwalk angebracht werden?
Am besten dort, wo sich der Lebensmittelpunkt der Familie befindet. Denn dort wird sich naturgemäß auch die Katze aufhalten wollen. Ein Catwalk kann sich allerdings auch durch mehrere Zimmer und den Flur ziehen. Je mehr Lauffläche vorhanden ist, umso größer und interessanter wird die Wohnung für die Katze.
Was ist bei der Gestaltung zu berücksichtigen?
Handelt es sich um sportliche Katzen, kann der Catwalk schwieriger gestaltet werden, z.B. mit Sprüngen. Verschiedene Elemente können für Abwechslung und erhöhte Schweirigkeit sorgen: Die Bretter können in unterschiedlicher Höhe angebracht werden, man kann ein Abwasserrohr (Baumarkt) mit Sisal umwickeln und so anbringen, dass es als Brücke quer durch das Zimmer führt. Sind die Katzen schon etwas älter, sollte der Catwalk entsprechend angepaßt werden: Keine Lücken und ein bequemer Auf- und Abgang sind hier wichtig. Z.B. lassen sich hier prima kleine Brettchen als Zwischenstufe anbringen oder schräge Flächen, die bequem zum Catwalk führen.
Handelt es sich um einen Mehrkatzenhaushalt, sind mehrere Auf- und Abgänge wichtig. Besonders, wenn sich die Katzen nicht so richtig gut verstehen. Denn ansonsten lauert die eine Katze unten der anderen Katze auf dem Catwalk am Abgang auf und überfällt sie dort. Oder lässt sie einfach nicht mehr runterkommen.
Welche Sicherheitsmaßnahmen sollten berücksichtigt werden?
Grundsätzlich sollte der Catwalk stabil gebaut werden. Katzen schlendern nicht nur, sondern rennen und springen darüber hinweg. Das bedeutet, dass hier Kräfte einwirken, der die Konstruktion standhalten muss. Sehr gut eignen sich Elemente aus dem Baumarkt oder von Ikea. Das Ivarregal ist ein echter Catwalk-Renner. Nicht nur oben drauf kann die Katze laufen, sondern sie kann sich auch noch durch die Regale hangeln. So ein Regal läuft allerdings Gefahr zu kippen, wenn die Katzen springen. Daher sollten Regale zusätzlich an der Wand gesichert werden.
Die Laufflächen sollten nicht zu glatt sein, damit die Katzen beim Rennen nicht ausrutschen. Als Auflagen empfehlen sich entweder Teppichreste, die aufgeklebt werden können oder Badematten, die entsprechend zerschnitten werden. Auch Sisalreste eignen sich hervorragend.